MEHR2020: Colors of Hope

MEHR2020: Colors of Hope

In diesem Jahr fand wieder eine Gebetshauskonferenz, die MEHR2020 statt. Eine Botschaft stand dabei im Mittelpunkt: Durch den Sieg über den Tod und durch Seine Auferstehung hat Jesus jeden Menschen die Möglichkeit gegeben, frei zu sein: frei von Sklaverei und frei von Sünde. Seine bedingungslose Liebe ist unsere große Hoffnung und Freude.

Farbenfrohes Glaubensfest

Foto: MEHRauditorium in Halle 5
MEHRauditorium in Halle 5
Foto: Lobpreiskonzert
MEHR 2020: Lobpreiskonzert

Vom 3. bis 6. Januar versammelten sich unter dem Motto „Colors Of Hope“ 12.000 Christen aus verschiedenen Konfessionen, um ein farbenfrohes Glaubensfest auf dem Messegelände zu feiern. Neben leidenschaftlichen Lobpreiskonzerten mit beeindruckender Lichtshow, gab es in diesem Jahr bei den Vorträgen nachdenkliche und ruhige Töne zu hören. Für diesen Tiefgang sorgten auch externe Sprecher, die Dr. Johannes Hartl, der Leiter des Gebetshauses, eingeladen hatte.

MEHR nachhaltige Hoffnungsträger

Am Samstag stellte sich zunächst Matthias Kuhn als erfolgreichen Evangelisten vor. Eines Tages stellte er sich jedoch die Frage, wie er zu einem nachhaltigen Hoffnungsträger werden könne, damit Aufbrüche nicht nur eine Generation lang andauern. Am Beispiel von Elia und Elischa aus dem Alten Testament zeigte er, dass es gilt, nicht nur Held, sondern auch Vater zu sein. Daraus könne doppelter Segen entspringen.

Foto: Samuel Koch
Das größte Geschenk, das wir haben können ist die Vergebung.Samuel Koch auf der MEHR2020

Danach folgte Samuel Koch, der durch einen schweren Unfall bei „Wetten daß…“ sein bisheriges Leben als Turner aufgeben musste. Seit 2010 querschnittsgelähmt, gab er Zeugnis, wie ihn sein Glaube Kraft gab und er an seinem Schicksal nicht verzweifelte. Er erkannte, dass das größte Geschenk, das wir haben können, die Vergebung ist.

Am dritten Tag der MEHR2020 trat ein messianischer Jude auf die Bühne. Asher Intrater, Kind jüdischer Holocaust-Überlebender, erzählte von der gemeinsamen Bestimmung zwischen deutschen Christen und Juden. Die Schoah bezeichnete er als Werk des Satans, um diese besondere Bestimmung zu zerstören. Er schloss seinen Vortrag mit einem leidenschaftlichen Gebet, um diesen Bund zu erneuern.

Nach ihm richtete Friedegard Warkentin, System- und Familientherapeutin den Blick der Teilnehmer auf das Innere des Menschen. Es gelte mit der Hilfe Jesu Ganz zu werden. Er sei der beste Therapeut. Sie, die als junge Frau selbst schwer erkrankte, lag mit 34 Jahren im Sterben, als ihr Gott begegnete. Warkentin berichtete vom inneren Haus des Menschen, das aus Kopf, Herz und Bauch besteht. Oft kommt es dort zu Störungen und Fehlverhalten.

Johannes Hartl: Wie immer aktuell und alltagstauglich

Foto: Heimkommen
„Heute Abend besuche ich mich mal selbst, bin gespannt, ob ich zu Hause bin.“ Karl Valentin
„Wie geht es Dir – wirklich?“
Foto: Tafel
Schließe auch mit dir selbst Freundschaft und rede gut über dich, Vortrag auf der MEHR2020

Auch die Vorträge von Dr. Hartl „Ökologie des Herzens, Freundschaft, Der Wolke folgen und Heimkommen“ waren ganz auf eine persönliche Gottesbeziehung ausgerichtet. Sie zeigten, wie wir als Christen in diesen unruhigen und schnelllebigen Zeiten innere Standfestigkeit bekommen, zu wahren Hoffnungsträgern werden, und was es erfordert, um in eine Herz-zu-Herz-Gemeinschaft mit Gott zu gelangen.

Gottes Influencerin

Ein besonderes Glanzstück war der Auftritt von Jana Highholder. Sie bezeichnet sich selbst als Gottes Influencerin in sozialen Medien. Sie trug einen Poetry Slam vor, der die Hochs und Tiefs ihres bewegten Alltags beschrieb und die Menschen berührte.

Nicht nur Emotionen

Neue Elemente des Konferenzprogramms waren Workshops und ein MEHRtheologie Forum mit Podiumsvorträgen verschiedener Hochschulprofessoren, das in der zweiten Haupthalle standfand, die bis auf den letzten Platz gefüllt war. In zwei großen Hallen stellten 170 christliche Initiativen ihre Arbeit vor. In einer weiteren Halle, wurde wieder ein Raum der Stille eingerichtet, in dem Seelsorge- und Beichtgespräche angeboten wurden und Eucharistische Anbetung stattfand. Auch dieses Angebot fand großen Anklang. Mit der Kinderbetreuung, ebenfalls in einer eigenen Halle, war nahezu das gesamte Messegelände belegt.

Foto: Raum der Stille
Eucharistische Anbetung im Raum der Stille auf der MEHR2020, Halle 4

Kontinuierliches Wachstum der MEHR

Die Größe und Professionalität, mit der diese Veranstaltung inzwischen stattfindet ist eindrucksvoll. Bei meiner ersten MEHR-Konferenz, 2011, waren 3.000 Besucher und sie beschränkte sich auf eine Messehalle.

Bei allen Veränderungen ist aber eines gleich geblieben. Die Fokussierung auf Jesus Christus als zentrale Mitte. Das ist sicher ein Grund für die stetig wachsenden Teilnehmerzahlen, denn das Evangelium hat auch heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Zum anderen geht dieses Wachstum auch auf die Treue und Ausdauer der Gebetshausmissionare zurück. Im Gebetshaus in der Pilsener Str. 6 in Augsburg beten sie in mehreren Schichten Rund-um-die-Uhr ohne Unterbrechung an 365 Tagen und das seit September 2011.

Die Form der MEHR2020 mag den ein oder anderen Kritiker auf den Plan rufen. Sie ist aber zeitgemäß und in einer Sprache, die die Jugend versteht. Der Inhalt ist dabei nicht dem Zeitgeist angepasst, sondern versucht aus dem Heiligen Geist heraus die Liebe Gottes den Menschen erfahrbar zu machen. Damit öffnete sich auf dieser MEHR2020 „der Raum des Gebets, der Nachfolge Jesu und der Erneuerung des Glaubens.“ (J. Hartl).

Gott in der Mitte

Eine evangelische Abendmahlfeier mit Pfarrer Swen Schönheit (theologischer Referent der GGE) und zwei katholische Eucharistiefeiern mit Weihbischof Florian Wörner (Augsburg) und Kurt Kardinal Koch (Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen) bildeten den Kern dieser besonderen Tage. Ganz ins Gebet eingetaucht, gaben sie den Teilnehmern viele Impulse für den Alltag mit auf den Nachhauseweg.

Foto: Hl. Messe mit Kardinal Koch
Hl. Messe mit Kardinal Koch
Foto: Die nächste MEHR 2022
Es geht weiter: MEHR2022

Autor/Fotos: Michael Hochmuth,
Kath. Evangelisationswerk Regensburg