Unterscheidung der Geister

Unterscheidung der Geister

Wir beten zu Gott, unserem Vater, dass die Kirche erkennt wie dringend die Ausbildung zu Geistlicher Unterscheidung ist und diese sowohl auf persönlicher als auch auf der Ebene der Gemeinden fördert. Gebetsmeinung des Papstes für März 2018

Pfr. Krämer hat zu diesem wichtigen Thema einen Lehrbrief verfasst:

Im allgemeinen und in der Regel spricht für die Herkunft vom Geist Gottes:

Im allgemeinen und in der Regel kommt nicht vom Geist Gottes und ist also nicht Wille Gottes:

1. Wenn mir für ein Vorhaben gute Gründe zur Verfügung stehen

1. Was maßlos und verstiegen anmutet, aufsehen erregend und sensationell auf mich und andere wirkt.

2. Wenn mir auch die nötige Zeit und Kraft dafür gegeben ist.

2. Was über meine Kräfte geht, was mich permanent überlastet und überfordert.

3. Wenn sich etwas gut einfügt in den Rahmen meiner anderen Aufgaben und Verpflichtungen.

3. Was nur mit äußerster Anstrengung, mit Gewalt und Kampf verwirklicht werden kann, mit viel Hast und Hektik verbunden ist und Ängste auslöst.

4. Wenn sich etwas „wie von selbst“ mir nahe legt.

4. Was ich nur mit dauerndem Widerwillen und Ekel tun kann.

5. Wenn ich bei der Erwägung eines Vorhabens ein „gutes Gefühl“ habe, mag das Vorhaben auch noch so schmerzlich und hart für mich sein.

5. Was kleinlich, haarspalterisch und spinnig wirkt.

6. Wenn die betreffende Sache auch ästhetisch schön und ansprechend ist.

6. Was sich ordinär, primitiv und unästhetisch gibt.

7. Wenn ich mir gut vorstellen kann, dass auch Jesus so entscheiden und handeln würde.

7. Was nicht zu der Art und Handlungsweise Jesu passt, wie ich Ihn kennen gelernt habe.

8. Wenn ich mich bei einem Vorhaben „in guter Gesellschaft“ befinde (vgl. Leben der Heiligen).

8. Was keine Erdnähe hat und nicht konkret werden kann (vgl. 1 Joh 4,1-4: Das inkarnatorische Prinzip)

9. Wenn ein Vorhaben in mir Glauben und Vertrauen hervorruft bzw. herausfordert.

9. Was mir den Sinn für das Gebet und die Freude daran raubt.

10. Wenn es der Liebe dient: Ausdruck der Liebe ist und sie stärkt.

10. Was lieblos ist und sich für mich und andere destruktiv auswirkt.

Noch mehr Kriterien…

Der Geist Gottes …

Die Geister der Verwirrung …

… verstößt nie gegen die Liebe.

… verstoßen gegen die christliche Liebe.

… macht uns bereit zu uneigennütziger Liebe.

… führen zu Hass, Neid, Eifersucht und Streit.

… erscheint nie forsch, fordernd oder ungeduldig.

… treten bewusst und fordernd auf.

… schenkt innere Ruhe, Kraft und Sicherheit.

… stellen Forderungen, die Unruhe, Unsicherheit oder Mutlosigkeit erzeugen.

… setzt uns nicht unter Druck.

… erwecken falschen Leistungsdruck.

… gebraucht nie Angst, Furcht oder Drohung.

… schaffen ein schlechtes, beunruhigtes Gewissen.

… führt einen geraden, einsichtigen Weg.

… wählen oft verworrene Zick-Zack-Wege

… gibt klare Anweisungen, entscheidet nie sprunghaft.

… drücken sich gerne verwaschen und unklar aus.

… gibt wichtige Anweisungen auch ein zweites Mal, wenn ich Ihn darum bitte.

… ändern sehr oft ihre Meinung.

… strahlt Kraft Ruhe und Sicherheit aus.

… drohen Strafen oder Versäumnisse an.

… lässt uns in Freiheit echte Kinder Gottes sein und führt uns wie Kinder die Hilfe brauchen..

… wollen Übereifer und damit Überforderung erzeugen.

… handelt nie gegen die göttlichen oder gegen die Naturgesetze.

… geben oft widersinnige, unnatürliche Anweisungen.

… lässt reifen und wachsen.

… bedrängen, stellen ultimative Forderungen.

… lässt uns Zeit.

… weisen auf schlimme Versäumnisse hin.

… bettet, regt an, führt zum gefestigten Nachdenken.

… lähmen unser Handeln, führen zur Passivität.

… gibt uns Anstöße zum Tätig werden.

… verharmlosen wichtige Aufgaben.

… weckt auf, wenn wir trödeln oder bummeln wollen.

… halten uns ab von notwendiger Mitarbeit.

… lässt uns mitwirken an der Schöpfung.

… wollen uns durcheinander bringen durch unsinnige Forderungen.

… macht uns hellhörig für jede Sünde.

… stellen unsere Fehler und Schwächen in ein so trübes Licht, dass wir hoffnungslos und passiv werden.

… zeigt uns unsere Fehler und Schwächen so, dass wir uns gerne ändern wollen.

… lassen uns unnütz und hilflos erscheinen.

… schenkt uns neuen Mut und neue Hoffnung.

… erzeugen Angst und Furcht.

… gibt uns befreiende Anweisungen.

bewirken Hilfslosigkeit, Ratlosigkeit und Verzweiflung.

… weist uns zärtlich und liebevoll auf Ungerechtigkeiten Inkorrektheiten, Unwahrhaftigkeiten und Lieblosigkeiten hin.

… machen uns rechthaberisch, lieblos und verbittert.

… führt nur zu Jesus hin, nie von Ihm weg.

… führen uns von Jesus weg, auch wenn sie außergewöhnliche Bußleistungen, besondere Gebets- oder andere Sonderleistungen fordern

… erweckt echte Demut, das heißt: Mut zum Dienen an den Menschen, Mut zum Dienen für Jesus.

… weisen uns auf „unsere Rechte“ hin.

… will keine außergewöhnlichen Leistungen, sondern vor allem Frieden, Liebe und Vertrauen.

… führen zu Trotzköpfigkeit und Starrsinn

… führt zum Handeln „aus Liebe zu Jesus“.

… zeigen uns, dass „auch wir“ ein Mensch sind, der einmal einen Anspruch stellen kann.

… führt zur Vergebung und Versöhnung.

… verursachen Unruhe und Unfrieden in uns.

… zeigt Wege zur Befreiung aus Sünde und Schuld

… stellen unsere Fehler und Sünden als schlimme Vergehen hin, die nie mehr gutzumachen sind.

… führt zur Versöhnung mit Gott in der Beichte.

… relativieren unsere Sünden, indem sie sagen „das machen doch andere auch“ oder „Ein-Mal ist Kein-Mal“.

… macht feinfühlig für die Sorgen der Anderen.

… fördern Rechthaberei und Besserwisserei.

… führt zum Wesentlichen.

… beharren auf unwesentlichen, unwichtigen Dingen

… zeigt uns die barmherzige, vergebende Liebe des Vaters.

… stellen und Gott als den Buchhaltergott, als den strafenden Gott vor Augen.

Vortrag

Von unserm Gründer, Pfr. Gustav Krämer, gibt es auch einen Vortrag zu diesem Thema, indem er die Grundregeln zur Unterscheidung von Ignatius von Loyola kurz und kompakt erläutert.