Deutschland dankt Maria und betet um den Frieden

Deutschland dankt Maria und betet um den Frieden

Am Vorabend des 105. Jahrestages des Sonnenwunders von Fatima und aus Dankbarkeit für 32 Jahre Deutsche Einheit fand in Berlin ein Dankgottesdienst mit anschließender Fatima-Lichterprozession statt, an dem Rainer und Michael teilnehmen konnten. Der Abend stand unter dem Leitwort „Deutschland dankt Maria und betet um den Frieden“. Ein Vor-Ort-Bericht von Michael Hochmuth.

Nach sechs Stunden Autofahrt waren wir gegen 14 Uhr in Berlin-Charlottenburg angekommen und machten uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Stadt-Mitte. Nach Überquerung des Spreebogens begrüßte uns schon von weiten der Friedensengel, wie die Siegessäule im Volksmund heißt. Sie ist ein mächtiges 60 m hohes Bauwerk aus dem Jahr 1873, das zur Erinnerung an die Siege in den gewonnenen Einigungskriegen errichtet wurde.


Vor dem Reichstag wechselten wir auf eine Fahrrad-Rickscha und erhielten durch einen tollen Fahrer eine ganz persönliche Stadtführung durch das Regierungsviertel. Er schaffte auch das Kunststück uns pünktlich um 16:30 Uhr vor der St.-Clemens-Kirche in Berlin abzusetzten. Da die Kirche bereits überfüllt war, gesellten wir uns zu den vielen Gläubigen im weiten Innenhof. Dort konnten wir den Einzug des liturgischen Dienstes um 17 Uhr verfolgen, der von Erzbischof Dr. Nikola Eterović, dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, angeführt wurde.

Die beiden Organisatoren Dr. h.c. Michael Hesemann (Historiker) und Manfred Benkert (Aktion Deutschland betet Rosenkranz) begrüßten die Gläubigen vor Ort, wie auch die TV-Zuschauer, die den ganzen Abend per Live-Übertragung verfolgen konnten. Wortgottesdienst und Eucharistiefeier vergingen wie im Flug und wir konnten es nicht glauben, dass zwei Stunden vergangen waren, als sich um 19 Uhr die große Lichterprozession mit tausenden von Pilgern formierte, um sich in Richtung des Potsdamer Platzes zu bewegen. Der große Platz, der in der Zeit des Kalten Krieges Todesstreifen und Symbol für die Teilung Europas war. Am Brandenburger Tor, dem Symbol der Deutschen Einheit, angekommen, verlas Martin Lohmann (Publizist) die wichtigsten Passagen der historischen Rede, die Papst Johannes Paul II. anläßlich seines Berlin Besuchs 1996 an dieser Stelle gehalten hatte. Sie stand unter dem Motto ‚Der Mensch ist zur Freiheit berufen‘. Das Tor selbst durfte nur eine kleine Gruppe von 40 Personen mit der Fatima-Nationalmadonna durchschreiten. Der weitere Weg führte uns auf die Straße des 17. Juni vorbei am Sowjetischen Ehrenmal in Richtung der Siegessäule. Feierlicher Abschluss mit Erneuerung der Marienweihe und Segen war um 21 Uhr.

Dieser Abend, gefüllt mit Gesängen, Rosenkranz- und Weihegebeten, mitten durch das Zentrum der politischen Macht von Deutschland, gehörte zu den bewegensten Ereignissen, die ich bisher erleben durfte. Es war eine tiefe Freude und Dankbarkeit zu spüren, die von einer innigen Verbundenheit und Einheit untereinander, aber vorallem auch zur Gottesmutter Maria geprägt war. Es hatte den Anschein, als sei sie selbst an diesem Abend in Berlin gewesen, um mit uns für den Frieden zu beten.

HINTERGRUND

Wichtige Aussagen aus der Begrüßung von Dr. h.c. Michael Hesemann waren diese Sätze:

Das Sonnenwunder von Fatima (Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=TUjGshesUo4)  bestätigte die Erscheinungen der Gottesmutter im Jahr 1917. Sie sagte ein halbes Jahr vor der Oktoberrevolution den Aufstieg des Kommunismus und den zweiten Weltkrieg voraus. Aber sie lehrte auch, dass phrophezeite Ereignisse nicht unaufhaltbar sind: Wenn der Papst ihr gemeinsam mit allen Bischöfen Rußland weiht, dann würde es sich bekehren und der Welt eine Zeit des Friedens geschenkt werden.

Die erste Weihe 1942 führte zur Wende im 2. Weltkrieg und dem Ende der brutalsen Christenverfolgung durch Stalin. Nach der zweite Weihe 1984 kam ein Jahr später Gorbatschow an die Macht und fünf Jahre später fiel die Mauer und löste sich der Ostblock friedlich auf. Der damalige Papst war der Überzeugung, dass nur ein Wunder den Kalten Krieg gewaltlos beenden und Europa vom Kommunismus befreit konnte.

Uns Deutschen wurde nicht nur die Einheit geschenkt, sondern auch 33 Jahre Frieden und Wohlstand. Doch haben wir der Gottesmutter für dieses Wunder gedankt? Wir nahmen es nicht zur Kenntnis und lebten zunehmend so, als ob es Gott nicht gäbe. Nun aber wundern wwir uns, dass die Zeit des Friedens zu Enden gehen droht, dass ein neuer Krieg in unserer Mitte aufflammt und uns alle in Mitleidenschaft zieht. Wir haben uns hier in Berlin versammelt um nachzuholen, was schon längst hätte geschehen sollen: Um Maria für die Wiedervereinigung und den Frieden zu danken, aber auch um sie nun in der Stunde der Gefahr um ein Ende des Krieges in der Ukraine und den Frieden in Europa zu bitten. Wo könnte das besser geschehen als in Berlin?

Anmerkung
Im März 2022 wurde von Papst Franziskus eine dritte Weihe von der Kirche, der ganze Menschheit, insbesondere von Russland und der Ukraine an das Unbefleckten Herz Mariens durchgeführt. Wie werden hier die Auswirkungen sein? Bleiben wir hoffnnungsvoll und beten wir in dem Anliegen der Buße und Umkehr weiter den Rosenkranz.